Hinweis: dieser Beitrag lag jetzt knapp 2 Jahre lang als Entwurf rum und ist dementsprechend veraltet. Tatsächlich finden die Scènes d’Europe aber dieses Jahr wieder in Reims statt und Kultur sollte immer promoted werden!
Da bin ich wieder knapp einen Monat zurück in der deutschen Heimat, schon zieht es mich wieder ins schöne Frankreich. Diesmal ging es allerdings gen Osten in die Champagne, genauer gesagt nach Reims. Im Rahmen des Theaterfestivals „Scènes d’Europe“ hatte ich die Möglichkeit mit YPAL (=Young Performing Arts Lovers), ein Zusammenschluss von jungen performanceliebenden Menschen aus ganz Europa mir ein Wochenende Performances anzugucken und darüber zu reden.
Da Sie, geneigter Blogleser bekanntlich unsere Liebe für Kunst, Kultur, Literatur und Co teilt, sollen Sie nun einen kleinen Einblick in die Erlebnisse und Eindrücke dieses Wochenendes bekommen.
Die YPALs sind gerade dabei ihren Internetauftritt aufzumotzen. Hier finden Sie, geneigter Blogleser, die aktuellste Version: http://www.ypal.eu/de/
Nach langer Abwesenheit melden wir uns wieder zurück.
Das Studentenleben in Deutschland hat uns dann doch schneller wieder eingeholt als gedacht und abgesehen von dem ganz normalen Semesterstress kamen noch Reisen, Bachelorarbeit, Masterstudium etc. dazwischen.
Ab jetzt geht es aber weiter mit den Hipstessen und ihren Abenteuern.
Ich hatte die großartige Chance auf La Réunion Eindrücke sowie grandiose Aufnahmen für meine Bachelorarbeit zu sammeln. Die linguistischen Köstlichkeiten, die ich zu Tage gefördert habe mal außen vor gelassen, möchte ich die Insel den Reiselustigen unter euch etwas schmackhaft machen.
Wer Frankreich ganz nett findet und mit der Sprache auch ganz gut zurecht kommt, für den stellt La Réunion eine gelungene Alternative dar. So ganz ist der französische Modetrend der engen Hosen zwar noch nicht in dem französischen Department angekommen, dafür kann es kulinarisch sowie mit seiner Natur deutlich mithalten.
Kaum ist man wieder in Deutschland und trauert sämtlichen französischen Patisserien hinterher, da entdeckt die gepflegte Hipstesse folgende Lokalität in Saarbrücken: den Schoko Kebab Laden. Ja das gibt es wirklich. Ich dachte die Pizza im Hörnchen wäre die größte kulinarische Verwegenheit, die ich in Deutschland entdeckt habe, aber nein, das Konzept geht auch als süße Leckerei im Dönergewand auf.
Man nehme: eine Waffel und sämtliches Zeugs zum reinstecken. Dann rollt man alles zusammen et voilà: fertisch is der Schokkodöna!
Hungrig? Gibt es in Frankreich nicht! Und falls doch ist der Baguetteautomat 24h am Tag zur Stelle und spuckt für nur einen Euro knusprig gebackenes Baguette aus. Einziger Nachteil, ohne Tüte!
Bonne appetitte wie wir Franzosen immer noch sagen! 😀
„Ach Mama die Franzosen sind immer so gut und hip angezogen. Wie machen die das nur?!“
Pas de problème! Die Hipstessen sind dieser Frage für euch auf den Grund gegangen. Hier kommen ein paar Tipps:
Big City Lights! Zeigt her eure Füße! Mit diesem stylischen Turnschuh liegt die Frauenwelt euch zu Füßen. 😉 Das besondere an dem neuen Schuh: In ihm erscheint ihr in einem ganz anderen Licht! Er ist nicht nur bequem, sondern weist euch auch den Weg durch dunkle Gassen. Fast so gut wie Rudolphs rote Nase!
Wir bleiben bei der Farbe rot! Der Trend schlechthin. Wer ein echter,männlicher Franzose ist, kann auf sie nicht verzichten. Nur wer enge rote Hosen trägt wird in der Gesellschaft als echter Mann akzeptiert. Schnürt euch alles ab was geht!!
Dies ist ein Plädoyer für Fleisch als Kunstobjekt. Es ist Leben und Tod zugleich. Etwas, woran die Geister sich scheiden. Global ekel- und appetiterregend. Und erst in der Masse entfaltet es seine volle Wirkung. Der geneigte Blogkonsument darf diesen Beitrag gerne als ironischen Gegenentwurf zu dem Dessertbeitrag auffassen.
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Teilen wir unsere Verwirrung und sagen es gemeinsam: Fleisch?!
In unserer heutigen Sitzung betrachten wir folgendes Werk mit dem Titel Sur le fil du rasoir (Auf Messers Schneide).
Mit dieser außergewöhnlichen Konzeptkunst vermittelt der Künstler einen Moment des Staunens. Der eigentlich weite Raum der Treppe (ein eindeutiges Symbol für den beruflichen Auf- oder Abstieg) wird durch ein Automobil zentral eingenommen. Dies lässt den Passanten einen Augenblick innehalten. Die störende Position zwingt ihn regelrecht sich mit dem Werk zu befassen.
Das Auto (ein älteres Modell, also vermutlich zu einem mittellosen Studenten gehörig) steht mit der Rück- und Vorderseite zu begrenzenden Büschen gewandt auf der obersten Stufe einer Treppe. Circa ein halber Meter trennt es von den Stufen; nach hinten Richtung Parkplatz wird es durch einen Bürgersteig begrenzt.
Während die Treppenstufen und das Gebäude parallele Linien aufweisen, steht das Auto mit seinen Reifen quer ohne sich in eines dieser Raster einzufügen. Lediglich die schwarze Banderole wirkt wie eine Weiterführung der weißen Gebäudefassade. Dadurch dass der linke Hinterreifen auf dem Bürgersteig steht, befindet sich der Wagen auch in der Vertikalen in einer Schieflage.
Im Falle des Lösens der Handbremse tun sich nun zwei mögliche Wege auf. Entweder der Wagen rollt vorwärts die Stufen hinab oder kippt rückwärts auf den Parkplatz zurück.
Der Akt des Parkens außerhalb der zum Parken angedachten Flächen ist ein eindeutiger Akt der Rebellion. Das Gestrüpp symbolisiert die naturgegebene Wildheit fern aller menschlichen Kultivierung. Im Gegensatz dazu erkennt man im Hintergrund nicht nur irgendein Gebäude der Université d’Angers, es ist die geisteswissenschaftliche Fakultät (la faculté des lettres)! Ein klares Statement. Philosophie, Geschichte, Literaturwissenschaften oder Linguistik gelten weithin als brotlose Studiengänge. Obschon sie Fächer der Selbstreflexion und Metaanalyse sind, werden sie durch ein Universitätsstudium in vorgegebene Verlaufspläne gepresst. Der Bachelorabschluss, der eigentlich für mehr Sicherheit auf der Suche nach einem Arbeitsplatz sorgen könnte, ist allerdings de facto wertlos.
Wohin führt den Studenten (= das Auto) also sein Schicksal? Zurück zur angeblichen institutionalisierten Sicherheit oder vorwärts in eine selbstbestimmte und dennoch sehr ungewisse Zukunft? Eine Zwickmühle auf Messers Schneide.
Sur le fil du rasoir ist ein beeindruckender Aufschrei gegen die Gleichschaltung von Wissen und für die Individualität und das Leben. Es zeigt die Probleme einer ganzen Generation und ruft zum Nachdenken auf.
Heute wird wieder Recycling betrieben. Es gibt nämlich keine Kleiderbügel im Wohnheim. Aber eine Hipstesse wäre nicht hipstesse, wenn sie sich nicht selber helfen könnte. Kaufen wäre ja langweilig, außerdem muss ja alles wieder mit in die Heimat geschleppt werden. Hier kommt also die ultimative Kleiderbügelbastelanleitung.
Man braucht:
einen Plastikflaschenring (siehe hierfür auch den ersten Basteltipp)